Děčín

Děčín (deutsch Tetschen, 1942–1945 Tetschen-Bodenbach, 1945: Děčín-Podmokly) ist eine Stadt im Ústecký kraj an der Elbe im Norden der Tschechischen Republik, nahe der Grenze zum deutschen Bundesland Sachsen. Děčín besitzt den wichtigsten Eisenbahn-Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien, der Teil der transeuropäischen Verkehrsachse Nord-/Ostsee – Dresden – Prag ist. Dieser Grenzübergang war früher unter dem Namen Bodenbach bekannt. Bodenbach (Podmokly) ist heute der größte linkselbische Stadtteil von Děčín.

Diese Stadt hat sich zu einer 140 km² großen Industrie- und Verwaltungsstadt im Norden Böhmens entwickelt.

Die Stadt Děčín liegt im Übergangsbereich zwischen Böhmischer Schweiz und Böhmischem Mittelgebirge in einem Talkessel, in den von Osten die Ploučnice (Polzen) und von Westen der Jílovský potok (Eulaubach bzw. Eulauer Bach) in die Elbe münden. Mit einer Höhenlage von 135 m n.m. ist Děčín die am tiefsten gelegene Stadt Tschechiens. Einige der durch Eingemeindungen zur Stadt gekommenen Ortsteile wie z.B. Maxičky (Maxdorf) liegen aber bereits auf den Höhen von Böhmischer Schweiz bzw. Böhmischem Mittelgebirge und damit bedeutend höher.

Durch die Lage an der schiffbaren Elbe mit den nördlichsten Binnenhäfen Tschechiens (Rozbělesy, Louby) und an einem der wichtigsten Eisenbahngrenzübergänge der Republik hat die Stadt traditionell eine wichtige Verkehrsbedeutung, auch wenn der Binnenschiffsverkehr seit der Transformation der 1990er Jahre nachgelassen hat. Eine weitere Staustufe Děčín flussabwärts der Stadt ist in Planung.

Die Stadt verfügt über zwei Straßenbrücken über die Elbe, die historische Tyrš-Brücke (Tyršův most) (erbaut 1933) sowie die vierspurige Straßenbrücke (Nový most) im Verlauf der I/13 (erbaut 1979–1984, erneuert 2003–2005), und zwei Eisenbahnbrücken.

Hochrangige Bahnverbindungen bestehen mit der linkselbischen Bahnstrecke Praha–Děčín (seit 1851) sowie der rechtselbischen Bahnstrecke Kolín–Děčín (seit 1874, v.a. Güterverkehr) und der nördlich anschließenden Bahnstrecke Děčín–Dresden-Neustadt seit 1851 in Nord-Süd-Richtung, die heute Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes sind. In West-Ost-Richtung knüpfen am linkselbisch liegenden Hauptbahnhof (ehemals Bhf. Bodenbach) die Nebenbahnen Děčín–Chomutov sowie Děčín–Jedlová seit 1869 der ehem. Böhmischen Nordbahn an. Demnach verfügt der Ort auf beiden Seiten der Elbe über einen Rangierbahnhof.

Die Stadt ist durch die Fernstraßen I/13 (Teplice – Nový Bor), mit Anschluss an die Autobahn D8 (Dresden – Praha), und die im Elbtal führende I/62 (Staatsgrenze bei Schmilka – Ústí nad Labem), beide Teile der Europastraße 442. 1938 wurde die rechtselbische Elbuferstraße nach Bad Schandau (jetzt I/62) gebaut. Bis dahin führte der Straßenverkehr über den Stadtteil Kalmswiese und Schneeberg im linkselbischen Hinterland. Die frühere Hauptstraße ist noch heute als asphaltierter Waldweg erhalten.

Quelle: wikipedia